Acer Iconia A501

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Vor ca. zwei Wochen beschloss ich aus mehreren Gründen, mein Netbook durch ein Credits: PetiteProf79 | CC BY-SA 4.0 InternationalTablet zu ersetzen.

Der erste Grund war, dass ich in der Schule keinen Zugang zu einem W-Lan-Netzwerk habe und somit entweder offline arbeiten oder aber mein HTC Sensation als W-Lan-Router verwenden musste. Letzteres stellt an sich kein Problem dar, wäre da nicht die Tatsache, dass Handyakkus leider nicht besonders leistungsstark sind. Ich hatte entweder die Wahl, den Handyakku innerhalb von maximal zwei Stunden leerzusaugen, oder aber das Handy durch USB am Computer aufzuladen, was widerum die Akkulaufzeit stark begrenzte, sofern ich nicht gewillt war, neben Laptop und Unterrichtsmaterialien auch noch ein Ladegerät mitzunehmen und meinen Schreibtisch im Lehrerzimmer zu verlassen, um eine erreichbare Steckdose zu finden.

Der zweite Grund war, dass ich mich aufgrund von „widrigen Umständen“ leider nicht darauf verlassen kann, dass die Schulcomputer und das Netzwerk funktionieren, sei es nun aufgrund fehlender Video-Codecs, einer zu langsamen oder nicht verfügbaren Internetverbindung oder Softwareprobleme (fehlendes Update von Flashplayer und Co). Wenn ich also nicht für jede Stunde doppelt vorbereiten wollte (einmal mit, alternativ ohne Medieneinsatz), musste ich eine funktionierende Ersatzlösung finden.

Der dritte Grund war schlichtweg die Tatsache, dass ich die Arbeit mit meinem Netbook nicht besonders mochte, da seine Leistungsfähigkeit in den letzten Monaten immer mehr nachgelassen hatte und ein vernünftiges Arbeiten ohne dass sich das System aufhängte unter Windows XP so gut wie unmöglich geworden war. Zu Hause stand das Netbook daher unbenutzt herum, da selbst Surfen auf der Couch unbequem wurde und ich lieber ins Arbeitszimmer (PC & 2 24“ Bildschirme) auswich.

Nach einer längeren Suche entschied ich mich für das Acer Iconia A501. Eigentlich wäre mir ein Tablet mit Dock oder Slidertastatur (z.B. das angekündigte, jedoch nie erschienene Samsung Sliding PC 7 mit Windows 7 – Benutzeroberfläche) lieber gewesen, jedoch fand ich die Preise dafür für meine Zwecke überzogen. Wichtig war mir zudem, dass neben 3G/UMTS ein ausreichender interner Speicher, eine Kamera, USB-Anschluss und HDMI-Ausgang (zum Anschluss an den Beamer) verfügbar sind. Ein iPad schloss ich im Übrigen von vorne herein aus, da ich weder die Bindung an den AppleStore möchte, noch den Nutzen eines Tablets sehe, welches mir weder den Anschluss an externe Geräte (Beamer etc.) erlaubt – zumindest nicht ohne sehr teure Verbindungskabel – noch eine Möglichkeit bietet, den Speicher zu erweitern.

Das Acer Iconia A501 besitzt neben 3G die Möglichkeit, mich über W-Lan oder Bluetooth zu verbinden, ein GPS (für Navigation), hat 32GB internen Speicher, einen Micro-HDMI-Ausgang, einen normalen USB-Anschluss, sowie einen Micro-USB-Anschluss. Des Weiteren kann ich mit einer Micro-SD den Speicher erweitern. Es verfügt des Weiteren über zwei Lautsprecher (für Stereoton), zwei Kameras und ein Mikrofon. Das Betriebssystem ist Android Honeycomb. Diesen Kompromiss musste ich eingehen, da Tablets mit Windows 7 offenbar weder ausgereift sind, noch in der Preisklasse liegen, die mir vorschwebte. D.h. für mich, dass ich mein heißgeliebtes Schulfix (Noten- und Schülerverwaltung) nach wie vor leider nur zu Hause am PC verwenden kann.

Zusätzlich schaffte ich mir noch über eBay ein Kunstledercase und ein HDMI-Kabel (micro-HDMI auf HDMI) an. Vermutlich wird demnächst noch das Ladedock folgen und entweder eine Bluetooth-Tastatur oder ein weiteres Case mit integrierter Tastatur.

Als das Iconia A501 kam, lud ich es wie angegeben 4 Stunden lang auf und schaltete es dann ein. Die Einrichtung funktionierte zügig und intuitiv, das Update von Android 3.0 auf Android 3.2 wurde automatisch angezeigt. Nach der Verbindung mit meinen Gmail-Konto konnte ich ohne Probleme auf den Android Market zugreifen und Apps herunterladen.

Am ersten Tag nutze ich das Iconia Tab insgesamt gute 10 Stunden ohne es aufladen zu müssen und testete alle Funktionen aus. Von der Reaktion der Touchscreen bin ich mehr als begeistert, ebenso gut finde ich die Möglichkeit auf insgesamt 5 Startseiten Widgets und Apps abzulegen. Das mitgelieferte Autorennen „Need for Speed“ überzeugte mich von der Qualität der Grafikkarte und der Lautsprecher.

Einziges Manko (abgesehen von der Tatsache, dass man Fingerabdrücke sofort sieht) bisher ist die Tatsache, dass weder Kamera noch Mikrofon das leisten, was sie versprechen. Die Qualität von in der Wohnung mit der 5 Megapixel-Kamera aufgenommenen Fotos lässt farblich doch sehr zu wünschen übrig und während die Qualität der Frontkamera und des Mikrofons für Skype-Gespräche ausreichen, so ist das Mikrofon leider so ungünstig platziert, dass Sprachaufzeichnungen kaum verständlich sind, wohingegen Videoaufzeichnungen seltsamerweise über einen besseren Ton verfügen. Der Anschluss eines externen Headsets konnte leider auch keine Abhilfe schaffen. Dies scheint ein allgemeines Problem des Geräts zu sein und dürfte an der Software liegen, sodass ich hoffe, dass es bald ein Hotfix für das Problem geben wird.

Folgende Apps habe ich für schulische Zwecke installiert:

  • Google Text und Tabellen (Google Docs)
  • Docs to Go
  • CamScanner
  • HP ePrint
  • Dropbox
  • Evernote
  • Leo
  • WordPress
  • Audioboo
  • Google Reader (vornehmlich für Schulblogs und Twitter)

Hinzu kommen noch diese Apps für private Zwecke:

  • MyPhone Explorer (Synchronisation mit Outlook und Handy)
  • QLoud Media (Zugriff auf den PC; als Ersatz für clear.fi)
  • Relay.com (französische digitale Presse)
  • 20minutes.fr (französische Nachrichten)
  • France24 (französische Nachrichten mit Video)
  • Skype
  • Twitter
  • Facebook
  • Kanji Recognizer (Erkennung japanischer Schriftzeichen)
  • eBay
  • Voyages SNCF
  • RATP (Metropläne von Paris)

Noch auf der Suche bin ich nach

  • einer Notenverwaltungsapp, welche mit dem PC synchronisierbar ist und die gleichen Vorzüge wie Schulfix bietet (incl. Ausdruck einer Notenübersicht für Schüler) – AndroClass ist leider ungeeignet
  • einer gut funktionierenden Fernbedienung für PowerPoint (Verbindung über Bluetooth oder Kabel), die mit Animationen zurecht kommt und eine Vorschau meiner Folien anzeigt
  • einer Screencast-App, die es möglich macht, den Bildschirm meines Tablets auf einem Computer anzuzeigen und dann an den Beamer weiterzuleiten

 

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