Projekt Medienerziehung: Facebook – Das beste Kommunikationsmittel!?

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Da ich das Thema Medienerziehung auch im Fremdsprachenunterricht für sehr wichtig halte – nicht zuletzt weil die Medienvielfalt des Internets unsere beste Quelle an authentischen Texten ist und da mittlerweile fast jeder Schüler täglich auf Facebook surft. Obwohl die meisten Französisch- und Englischbücher versuchen, mit der rasend schnellen Entwicklung der neuen Medien Schritt zu halten, so sind sie schon nach wenigen Monaten überholt. Soziale Netzwerke u.ä. kommen in den Büchern daher meist gar nicht vor, Blogs werden teilweise zwar angesprochen, jedoch nur als Textart. Kritisch hinterfragt wird die Nutzung der von unseren SchülerInnen genutzten Medien zudem sehr selten, abgesehen von allgemeinen Fragen zum eigenen Nutzungsverhalten. Eine Diskussion zur Veränderung der Kommunikation in der heutigen Gesellschaft und die kritische Beleuchtung dieser Frage fehlt völlig.

Aus diesen Gründen habe ich in meinen beiden 10. Klassen in Französisch nach der Besprechung der eigenen Nutzung des Internets im Unterrichtsgespräch eine Gruppenarbeitsphase angeschlossen, in der meine SchülerInnen erarbeiten sollten, ob Facebook – das hier stellvertretend für soziale Netzwerke steht – nun wirklich im Vergleich zu anderen Kommunikationsmitteln die beste Art der Kommunikation ist. Die Ergebnisse wurden mangels der Möglichkeit, den Computerraum zu bekommen auf „altmodischen“ Papierplakaten festgehalten und im Anschluss fotografiert, um sie auf den Klassenblog zu stellen. In den nächsten Stunden werden die SchülerInnen ihre Produkte dann in einer gut vorbereiteten Präsentation vorstellen.

Hier sind die Ergebnisse, die meine Erwartungen – besonders auch in Bezug auf die Gestaltung – stark übertroffen haben:

Anmerkung: einige SchülerInnen haben sogar kurzzeitig die Sprache der Benutzeroberfläche ihres Facebookkontos auf Französisch umgestellt, um die Seite richtig zu gestalten. Auch davon sollten sie sprachlich ein wenig profitiert haben, Stichwort „Internetvokabular“.

Bei der vorangehenden Diskussion zur Nutzung von Facebook und dem Internet allgemein gab es übrigens erstaunlicherweise zwischen meinen beiden Klassen starke Diskrepanzen. Während in der einen Klasse eine heute als normal anzusehende Nutzung von Facebook & Co festgestellt werden konnte, überraschte es mich in der anderen Klasse sehr, dass die SchülerInnen ihnen offenbar weitaus weniger als ich selbst „verfallen“ zu sein scheinen.

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