4Cs / 4K, 6Cs & 21st Century Skills

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Die Idee der 4K (im Englischen: 4C) geht auf eine Interessenvertretung aus Washington namens P21 (Partnership for 21st century skills) zurück und wurde in Deutschland zum ersten Mal von Andreas Schleicher, OECD Direktor des Direktorats für Bildung, auf der re:publica 2013 erwähnt. Mit den 4K sind Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und kritisches Denken gemeint. 2014 wurden sie von Michael Fullan in einem Whitepaper mit dem Titel „The 6Cs of Deep Learning“ um die Bereiche character (Persönliche Kompetenz) und citizenship (Demokratiebildung) ergänzt und mit Kompetenzorientierung in Verbindung gebracht.

Die 6Cs  sind ein wichtiger Bestandteil des Lernens im 21. Jahrhundert und für Bildung, Gesellschaft und Wirtschaft unabdingbar und finden sich in unterschiedlicher Ausprägung in den verschiedenen Bereichen „Learning and Innovation Skills“, „Life and Career Skills“ und „Information, Media, and Technology Skills“ wieder.

Im Bezug auf den Begriff Kollaboration wird laut meinem Verständnis zwar die Unterscheidung zwischen Kollaboration (gemeinsam eine Aufgabe bewältigen) und Kooperation (gemeinsam arbeitsteilig eine Aufgabe bewältigen) nicht explizit gemacht, aber beide Begriffe sind gemeint.

Kritisches Denken bedeutet nicht primär, dass man alles hinterfragt, was einem begegnet, sondern es handelt sich hier teilweise um den Bereich der Informationskompetenz, der sich auch mit Fake News und Hate Speech beschäftigt, teilweise auch um eine persönliche Haltung, die zu Innovation führen kann.

Credits: Charles Fadel & Krishna Chaitanya Velaga | CC BY-SA 4.0 International

Die 6C halte ich tatsächlich für Schlüsselkompetenzen des 21. Jahrhunderts, jedoch nicht für DIE Schlüsselkompetenzen des 21. Jahrhunderts, da es noch weit mehr Kompetenzen gibt, die heutzutage wichtig sind, um ein mündiger Bürger zu sein, der der Gesellschaft dient. Und auch die längst anerkannten Grundfertigkeiten (oder Kulturtechniken) des Lesens, des Schreibens und des Rechnens haben natürlich ihren Platz im Rahmen der 21st Century Skills: Sie sind Teil der „Core Subjects“ und bilden zusammen mit Themen des 21. Jahrhunderts den gemeinsamen Nenner für die Medienkompetenz, die Persönlichkeits- und Sozialkompetenz, sowie die Innovationskompetenz.

Übrigens finden sich die 4K auch im KMK Strategiepapier „Bildung in der digitalen Welt“ (2016) und folglich in den Bildungsplänen aller Länder wieder, wenn man genau hinschaut. Das KMK Strategiepapier dürfte seinerseits auf den Digitalen Europäischen Kompetenzrahmen von 2013 beruhen, der alle 6C beinhaltet.

Schließlich sollten wir nicht vergessen, dass es sich bei diesen Kompetenzen nicht nur um Kompetenzen handelt, die Lernende erwerben sollten, sondern auch Kompetenzen, über die Lehrkräfte verfügen müssen und die sie den Jugendlichen aktiv vorleben sollten.

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